Protokoll einer magischen Nacht

UhrEs ist 08:00 Uhr und bereits taghell, als die Groundcrew die letzten Spuren des 3. Bestzeitmarathons im Münchner Ostpark beseitigt. Man sieht nun allen die Strapazen der vergangenen Stunden an, aber auch ein Lächeln im Gesicht mit den Ringen unter Augen. Seit mehr als 12 Stunden waren wir im Ostpark und hatten alles daran gesetzt, Deutschlands inzwischen größten Zeittunnelmarathon auf die Beine zu stellen. Doch nicht die Leistung der Groundcrew samt ihrer Helfer soll im Vordergrund stehen. Vielmehr sollen unsere mutigen Läuferinnen und Läufer geehrt werden, die sich (wieder) dem Zeitsprungexperiment gestellt und eine Riesenshow geliefert haben.

Uns war klar, dass die neue Streckenführung eine große Herausforderung und ein Weltrekord damit eher unwahrscheinlich war. Einige Teilnehmer mussten gerade der „PowerBar-Rampe“ Tribut zollen und brachen den geplanten Marathon nach 11 Runden ab, um dann wenigstens für den Halbmarathon gewertet zu werden – auch wenn dieser nicht Zeittunnel-fähig ist. Wir haben euch kämpfen sehen und wir haben uns mit euch gefreut, als ihr 11 oder 22 Runden auf dem Parcours geschafft hattet. Und wir haben tief durchgeatmet, als sich um 3 Uhr Sommerzeit tatsächlich wie geplant der Zeittunnel öffnete und euch eine Stunde der Marathonzeit schenkte. Dabei waren die Vorzeichen nicht durchgängig gut. Noch im Laufe des Samstags ergoss sich ergiebiger Regen über München. Wirklich abschrecken konnte das keinen Starter. Pünktlich zum Countdown um 23:59:50 Uhr war es trocken und die vom Laub befreite 1,918 Km lange Runde wurde freigegeben.

BZM 2014 FB2

Mit leichter Verzögerung aufgrund des bereits aufziehenden Zeittunnels startete auch die Rundenzahlanzeige in das Rennen. Einige von euch hatten Fans und Betreuer mitgebracht, die sich trotz inzwischen niedriger Außentemperatur wacker hielten und unermüdlich anfeuerten. In der Schaltzentrale am Theatron kam fast Lagerfeueratmosphäre auf. Mit steigender Rundenzahl griffen die Läufer gern zum Chronofood und lächelten bei jedem „kleinen Zieleinlauf“ im Rundendurchgang. Manche Überraschung bot sich der Groundcrew vor und nach Öffnung des Zeittunnels. So rechneten wir fest damit, dass die spätere Siegerin des Bestzeitmarathons Sybille Mai „nur“ den Halbmarathon läuft und haben sie nach 11 Runden im Zielbereich gesucht. Hatte die Zeitmaschine ein Bit vertauscht? Es hat etwas länger gedauert, bis die Ergebnisliste von der Zeitmaschine ausgespuckt wurde. Diverse Nebeneffekte des vermeintlichen Wurmlochs mussten von Hand bereinigt werden.

Die Stirnlampenschlange, die sich die „Streif“ hinunterstürzte, bot den wohl beeindruckendsten Anblick in dieser Nacht. Nicht nur dafür, sondern auch für euren Einsatz und Mut sagen wir ganz herzlich „DANKESCHÖN“! Wir lassen die Ereignisse dieser Nacht nun eine Weile auf uns wirken und verlassen den Jetlag des Zeittunnels wohl erst in einigen Tagen. Die ersten Ideen für die magische Nacht im Jahr 2015 gibt es schon. Denn am Sonntag, den 25.10.2015 wollen wir wieder um 08:00 Uhr auf ein nicht ganz gewöhnliches Marathon-Fest zurückblicken.

Los geht’s!

Ob das aktuelle Münchener Nieselwetter der letzte Versuch ist, einen neuen Weltrekord zu verhindern? Aber die Effekte der Nacht sind nicht zu unterschätzen, aktuelle Regenradarbilder zeigen, dass der Zeittunnel schon jetzt seine Kräfte entfaltet und die Wolken wie magisch gen Osten abzieht. Wir hoffen also auf bestes Laufwetter pünktlich zum Start!

Alle Daheimgebliebenen werden wie immer in der Lage sein, über die URL

http://live.bestzeitmarathon.de/

den Rennverlauf mitzuverfolgen, sobald die Zeitmaschine ans innerste Gefüge des Universums angeschlossen ist.

Wir werden auch diese Seite im Auge behalten und freuen uns über Kommentare, Wünsche an die Läufer, Beileidsbekundungen falls das Wetter doch nicht ganz weggesaugt wird und ähnliches – und werden -falls Zeit (haha) bleibt- auch ab und an antworten! Nutzt einfach die Kommentarfunktion zu diesem Artikel und schaut ab und an wieder rein.

Viel Spass allen, die in der einen oder anderen Form am gewagten Zeitsprungexperiment teilnehmen – wir sehen uns in einer anderen Zeit!

Eure BZM Groundcrew